Relegation: Holstein Kiel vs. TSV 1860 München – Vorschau, Aufstellungen und TV-Tipps

Zum ersten Releegationsspiel zwischen dritter und zweiter Liga stehen sich am heutigen Freitag Holstein Kiel und der TSV 1860 München gegenüber. Während Kiel als Drittliga-Dritter nach 33 Jahren Abwesenheit ans Tor zur Zweitklassigkeit klopft, liegt es 22 Jahre zurück, dass die Löwen nur drittklassig waren. Noch nicht einmal ein Jahr ist es dagegen her, dass beide Vereine letztmals die Klingen kreuzten: in der ersten Runde des DFB-Pokals gewannen die Sechziger ein enges Spiel in Kiel knapp mit 2:1 und würden dieses Ergebnis für die heutige Partie sicherlich sofort unterschreiben.

Holstein Kiel: Neitzel setzt auf eingespielte Elf

Nach einer durchwachsenen Hinrunde noch auf Platz acht stehend ist Holstein Kiel anschließend durchgestartet und 15-mal in Folge ungeschlagen geblieben. Zwischendurch gelangen der Mannschaft von Trainer Karsten Neitzel vom 24. bis zum 30. Spieltag sogar sieben Siege am Stück, doch am Ende ging den Störchen im Rennen um den direkten Aufstieg ein wenig die Luft aus. So wurde keines der letzten vier Auswärtsspiele gewonnen. Auf drei Unentschieden folgte am vorletzten Spieltag das letztlich entscheidende 1:3 im direkten Duell beim MSV Duisburg. Das 0:2 am letzten Wochenende gegen die Stuttgarter Kickers war angesichts des sicheren dritten Platzes schon nicht mehr von Bedeutung, im Hinblick auf das Selbstvertrauen indes sicher auch nicht optimal.

Coach Neitzel, der großen Anteil am Erfolg hat, setzt auf eine eingespielte Mannschaft und wird auch diesmal bei der Aufstellung mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mit Überraschungen aufwarten. Vielmehr ist zu erwarten, dass die Elf beginnt, die gegen Stuttgart verloren hat. Wie gewohnt werden Marc Heider und Rafael Kazior die Positionen stetig wechseln und so versuchen, gemeinsam mit Stoßstürmer Manuel Schäffler und dem über rechts kommenden Tim Siedschlag für Unruhe so sorgen.

Prunkstück der Störche ist indes nicht die Offensive, deren 53 Tore von fünf anderen Drittligisten überboten wurden, sondern die Hintermannschaft, die mit 30 Gegentreffern die mit Abstand wenigsten zuließ. Dabei weist nur der lange Jahre für den 1. FC Union Berlin aktive Linksverteidiger Patrick Kohlmann nennenswerte Erfahrung oberhalb der 3. Liga auf. Doch die Viererkette vor einem starken Keeper Kenneth Kronholm verfügt fraglos über Qualität. So hat etwa der 1. FC Kaiserslautern nicht von ungefähr ein Auge auf Innenverteidiger Hauke Wahl geworfen.

TSV 1860 München: Kagelmacher und Rama wieder dabei

Vom längst entlassenen Ricardo Moniz noch selbst zum Meisterschaftsanwärter ernannt, hat der TSV 1860 München auch unter Trainer Nummer zwei, Markus von Ahlen, nicht in die Spur gefunden. Das kann auch der dritte Coach, Torsten Fröhling, nicht von seiner Arbeit behaupten, doch immerhin holte der vorherige Trainer der zweiten Mannschaft mit den Löwen 18 Punkte aus den letzten 13 Spielen. Eine Bilanz, die hochgerechnet für einen Platz im sicheren Mittelfeld gereicht hätte. Der letzte Eindruck ist indes nicht gerade positiv. Nachdem das glückliche 2:1 gegen den 1. FC Nürnberg am 33. Spieltag die Chancen auf den Klassenerhalt am Leben erhalten hatte, waren die Löwen am vergangenen Sonntag beim Karlsruher SC chancenlos und verloren völlig verdient mit 0:2. Nur weil Erzgebirge Aue gleichzeitig beim 1. FC Heidenheim nicht über ein 2:2 hinaus kam, bietet sich nun noch die Chance auf den Liga-Verbleib.

Personell sieht es bei den Löwen im Vergleich zum Spiel in Karlsruhe wieder etwas besser aus. Gary Kagelmacher kehrt nach abgesessener Sperre auf die rechte Abwehrseite zurück, wo Vladimir Kovac trotz eines ordentlichen Profi-Debüts weichen muss. Ansonsten dürfte sich in der Defensive nichts verändern und auch die Doppelsechs könnte mit Julian Weigl und Dominik Stahl unverändert bleiben. Davor dürfte die Startelf aber ein anderes Gesicht bekommen. Valdet Rama, ebenfalls nach Gelbsperre wieder dabei, und Marius Wolf sind auf den Flügeln Alternativen zu Maximilian Wittek und Krisztian Simon, die am Sonntag kaum Offensivakzente setzen konnten. Nicht ausgeschlossen ist aber, dass Rama zentral beginnt und Wittek auf links bleibt. Dann könnte Daniel Adlung als zweiter Sechser anstelle von Weigl beginnen.

Im Angriff sucht Rubin Okotie nach langer Verletzungspause weiter nach seiner Form, könnte aber dennoch erneut beginnen. Zum einen, weil Rodri genau wie seine spanischen Landsleute Edu Bedia sowie Ilie Sanchez gar nicht zum Kader gehört und auch Stephan Hain nicht überzeugen konnte und zum anderen, weil Okotie an Kiel gute Erinnerungen hat. Beim Pokalsieg im August erzielte der Österreicher beide Tore.